Jüdische Pflege- geschichte

Jewish Nursing History

Biographien und Institutionen in Frankfurt am Main

Kinder- und Säuglingspflege

Wir freuen uns auf einen neuen Schwerpunkt auf unserer Website.

Kinder- und Säuglingspflege

Fotografie Ein Baby wird gewogen. Säuglingsstation Gagernstr. 36

Die Kinder- und Säuglingspflege im Krankenhaus der israelitischen Gemeinde in Frankfurt am Main, Gagernstr. 36

Für die Geschichte der Säuglings- und Kinderpflege im Krankenhaus in der Gagernstraße werden Berichte und Fotografien vorgelegt. Die Biografien der beiden vielseitig in der Säuglings- und Kinderpflege engagierten Personen Dr. Adolf Deutsch und die Oberin Minnas Hirsch zeigen Zusammenhänge des Netzwerkes dieser Pflegerichtung auf. Kinderschwestern und Kinderärzte des Gagernkrankenhauses werden ermittelt und ein damals 11-jähriger Patient erzählt aus seiner Perspektive.
Abbildung: Raphael M. Kirchheim: Verzeichnis der Frankfurter jüdischen Vereine, Stiftungen und Wohltätigkeitsanstalten. Frankfurt a.M. 1917, Auszug Kinderpflege (S. 58) – Nachweis: UB JCS Ffm, Judaica Ffm, Online-Ausgabe 2011, URN: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hebis:30:1-309831

Synopse zur Geschichte der beruflichen Kinder- und Säuglingskrankenpflege am Beispiel der jüdischen Pflege in Frankfurt a.M. und Region (Zeitrahmen: 1871–1945)

Die Synopse führt als Zusammenschau und Leitfaden durch die dreizehn Beiträge der Rubrik „Kinder- und Säuglingspflege“. Für Frankfurt am Main und Region stellte sich ein überkonfessionelles Netzwerk engagierter Persönlichkeiten und namhafter Institutionen ganz in den Dienst der Kinderrettung. Auch die Kinderbiografien bedürfen noch weiterer Forschung und Erinnerungsarbeit.
Abbildung 18:Das Haus der Annie-Stiftung mit Schriftzug über der Eingangstür im Jahr 2023, © Edgar Bönisch

Interaktionen jüdischer Ausbildungsinstitutionen der Kinder- und Säuglingspflege in und um Frankfurt am Main

„Diejenigen, die bei den Säuglingen und Kleinkindern beschäftigt werden, erhalten Kurse in den Grundlagen der Erziehungslehre. Bei Eignung kann eine Ausbildung in Frankfurt als Kinderpflegerin durchgeführt werden. Die meisten, die das Heim verlassen, verdienen ihren Lebensunterhalt als Hausangestellte. Die Heimkommission vermittelt entsprechende Stellen in zuverlässigen jüdischen Familien.“ Bertha Pappenheim zeigt hier eine Möglichkeit der Zusammenarbeit zwischen Institutionen auf, die sich auch z.B. auf Einrichtungen in der Universitätsklinik beziehen konnten.
Abbildung 1: Professor Dr. Arthur Schlossmann, Direktor der Klinik für Kinderheilkunde, 1907. Aus: Rhein und Düssel (No. 30), vom 28. Juli 1907, S. 3 ULB Düsseldorf http://digital.ub.uni-duesseldorf.de/ulbdzd/periodical/pageview/9174329

Die staatliche Prüfung von Säuglingspflegerinnen – Der Ministerialerlass vom 31. März 1917

„Säugling zu sein, ist in unserer Zeit eine Lust.“ So beginnt der Kinderarzt Arthur Schlossmann seine Kritik am Ministerialerlass M. 3626/16.
Abbildung 12: Ansicht – Südseite von Böttgerstraße, Kinderheim e. V. 1913

Das Böttgerheim: Eine überkonfessionelle Kinderklinik mit Säuglingsheim in der Böttgerstraße

„Wir sind in der angenehmen Lage hoch löblicher Magistrat ergebenst mitzuteilen, daß die von Herrn Fritz Gans und seiner Ehefrau Auguste Gans geb. Ettling erbaute und nun für unsere Zwecke geschenkte Säuglingsanstalt nun mehr fertig gestellt ist und in gutem Betrieb stehe.“
Edith (Siesel) Einhorn (1930 [Frankfurt a.M.] – 1944 Vernichtungslager Auschwitz), ohne Jahr, u.a. Kinderheim der Weiblichen Fürsorge, Frankfurt a.M. – © Credit of Yad Vashem, Jerusalem (s. auch Mahnkopp 2023; JM Ffm Shoah Memorial; Stolpersteine Ffm [23.03.2024]

Die Frankfurter jüdische Kinder- und Säuglingspflege unter dem Nationalsozialismus

Birgit Seemanns Beitrag legt den Fokus auf NS-verfolgte Säuglinge, Kinder und Jugendliche in Frankfurter oder von Frankfurt am Main aus verwalteten jüdischen Institutionen mit medizinischer, pflegerischer und therapeutischer Versorgung. Niemand kennt bislang ihre genaue Zahl. Biografische Hinweise für die weitere Spurensuche übermittelt das Online-Portal „Shoah Memorial Frankfurt“, das ab dem Geburtsjahr 1920 die Namen und Daten von über 1.283 aus Frankfurt a.M. deportierten Kindern und jungen Menschen verzeichnet (Stand: März 2024).
Erste Seite (oberer Abschnitt) des 3. Jahresberichts des Frankfurter Verbandes für Säuglingsfürsorge, 1913 (Künstler: Heinz Wetzel, 1858-1913, Margueritentag Frankfurt a.M., 11. Oktober 1910) – Foto nach Kopievorlage: Dr. Birgit Seemann, 11.08.2023

Der Frankfurter Verband für Säuglingsfürsorge (1910–1925) und seine jüdische Geschichte

In Birgit Seemanns Beitrag erhalten die Leserinnen und Leser Einblick in die spannende Geschichte des interkonfessionellen Frankfurter Verbands für Säuglingsfürsorge mit einem hohen jüdischen Anteil. Über diesen Teil der Frankfurter Gesundheitsgeschichte gibt es noch viel zu erforschen und interessante Biografien zu „entdecken“.
Abb. 7: Die Milchküche. Aus: Schlossmann 1906: Tafel VI

Entwicklung einer professionellen Kinder- und Säuglingspflege im Deutschen Reich und in Frankfurt am Main

„Im erfolgreichen Kampf gegen die Säuglings- und Kindersterblichkeit wirkten viele Maßnahmen und Einrichtungen zusammen: Die Errichtung von Kinderkliniken und Kinderkrankenhäusern, die Entwicklung der Lehre und Forschung an den Hochschulen, die Ausbildung von Kinderärzten und Kinderkrankenschwestern, der Unterricht von Hebammen, Frauen und Mädchen in der Säuglingspflege…“
Deckblatt: Leopold Stein: Rede zur Einweihung des, zum Gedächtniss der verewigten Fräulein Clementine v. Rothschild s. A., von Freifrau Carl v. Rothschild gestifteten Clementinen-Mädchen-Spitales zu Frankfurt a.M. Gehalten im Auftrag der Stifterin von Rabbiner Dr. Leopold Stein. (Montag, 15. November 1875). Frankfurt a.M. 1875, Online-Ausgabe 2011: UB JCS Ffm, Judaica Frankfurt, https://sammlungen.ub.uni-frankfurt.de/judaicaffm/urn/urn:nbn:de:hebis:30:1-307045

„(…) denn diess Haus ist Allen geweihet“ – das Clementine-Mädchen-Spital (eröffnet 1875): liberal-jüdische Anfänge und interkonfessionelle Zusammenarbeit

Zur Geschichte des heutigen Clementine Kinderhospitals in Frankfurt am Main gehört das Clementine-Mädchen-Spital, gegründet von der jüdischen Stifterin Louise von Rothschild und benannt nach ihrer früh verstorbenen Tochter Clementine. Wie Birgit Seemann in ihrem Beitrag schreibt, stand die Klinik allen Konfessionen offen.
Abbildung: Das Innere der alten Synagoge der Israelitischen Religionsgesellschaft zu Frankfurt am Main in der Schützenstraße, o.J. [um 1888] – Nachweis: Gedenk-Blätter für Samson Raphael Hirsch. Frankfurt a.M. 1889, unpag., Online-Ausgabe 2012: UB JCS Ffm: Judaica Ffm, https://sammlungen.ub.uni-frankfurt.de/freimann/urn/urn:nbn:de:hebis:30:1-175299

„Zeichen von Gesundheit und Lebenskraft“: Das Mathilde von Rothschild‘sche Kinderhospital (1886–1941), ein Pflegeprojekt der Israelitischen Religionsgesellschaft (Neo-Orthodoxie)

Die erstmalige Aufarbeitung der Geschichte der jüdischen Kinder- und Säuglingskrankenpflege in Frankfurt am Main betrifft diesmal ein Langzeitprojekt der Neo-Orthodoxie: die Kinderklinik im Röderbergweg 109 (heute: Habsburgerallee 112), errichtet durch die jüdische Stifterin Mathilde von Rothschild und nach ihr benannt. Ein Beitrag von Birgit Seemann.
Der Vorstand des jüdischen Frauenvereins Weibliche Fürsorge e.V. mit Oberin Minna Hirsch (stehend, zweite von links), vermutlich 1904 – Nachweis: Center for Jewish History / Leo Baeck Institute F 3240, s. auch Wikimedia

Im Dienste der Kinderrettung: Oberin Minna Hirsch und der jüdische Frauenverein Weibliche Fürsorge

Birgit Seemanns Beitrag führt in die Geschichte einer Frankfurter jüdischen Frauenvereinigung mit umfangreichen sozialen Aktivitäten ein. Im Vorstand wirkte mit Oberin Minna Hirsch eine Pionierin der beruflichen jüdischen Krankenpflege in Deutschland.
Das Clementine-Mädchenspital nach dem Umbau, 1899 (Wikimedia, letzter Aufruf März 2022)

In „allen Stadien der Schutzbedürftigkeit“: Institutionen der jüdischen Kinder- und Säuglingspflege in Frankfurt am Main – ein historischer Überblick

Mit Unterstützung der Georg und Franziska Speyer’schen Hochschulstiftung widmet sich das Projekt Jüdische Pflegegeschichte erstmals der Geschichte der jüdischen Kinder- und Säuglingspflege in Frankfurt am Main. Im Beitrag von Birgit Seemann finden interessierte Leser/innen einen Überblick über ihre Institutionen.
Abbildung Böttgerheim Säuglingssaal

Die Pflegeschule für Säuglingsschwestern im Böttgerheim

In Frankfurt am Main konstituierte sich am 9. November 1901 der „Kinderheim e. V.“ mit den Zielen „Fürsorgebedürftige Kinder im zarten Alter zu verpflegen“ und der „Ausbildung von Kinderpflegerinnen“.

„Deine Dir gute Obeli“ – Frankfurter jüdische Krankenschwestern in der Kinder- und Säuglingspflege

Der Verein für jüdische Krankenpflegerinnen war auch in der Frankfurter Kinder- und Säuglingspflege aktiv: Vorgestellt werden die jüdische und nichtjüdische Mütter beratende Säuglings-Milchküche im jüdischen Schwesternhaus, der überkonfessionelle Frankfurter Verband für Säuglingsfürsorge und das jüdische Kinderhaus der ,Weiblichen Fürsorge‘ mit seiner Oberin Frieda Amram. Diese Institutionen retteten und schützten viele Kinderleben. Ein Beitrag von Birgit Seemann. Überarbeitete Version, November 2021.